Berufliche Tätigkeit und Arbeitsunfähigkeit

Zusammenfassung
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen oder ihre Spitzenverbände publizieren inzwischen regelmäßige Gesundheitsberichte auf Basis von Leistungsdaten. Einen der Themenschwerpunkte hierbei bildet „Arbeit und Gesundheit“, wobei Arbeitsunfähigkeitsdaten nach Alter, Geschlecht, sozialem Status und Tätigkeit differenzierte Kenngrößen des Erkrankungsgeschehens liefern. Die zum Teil langjährigen Berichte einzelner Kassen spiegeln eindrucksvoll die Veränderungen der Arbeitswelt, der sozialen Lage sowie der hiermit verbundenen gesundheitlichen Entwicklungen wider. Die mithilfe der Gesundheitsberichte gewonnenen Erkenntnisse über Zusammenhänge zwischen Erkrankungen und Arbeitsbedingungen sind die Handlungsbasis der Krankenkassen und Unfallversicherungsträger für die Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und für die betriebliche Gesundheitsförderung. Allerdings sind die Ergebnisse der Gesundheitsberichte auch geprägt durch die jeweiligen Versichertenstrukturen in der Kasse bzw. der Kassenart. Da die Kassenarten traditionell und anhaltend spezifische Profile in der Berufs- und Branchenzugehörigkeit ihrer Versicherten aufweisen, gilt die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die gesamte Erwerbsbevölkerung als eingeschränkt. Eine weitgehende Bereinigung dieser kassenspezifischen Strukturmerkmale nach Alter, Geschlecht, Branchen und Berufszugehörigkeit wird seit einigen Jahren in den Gesundheitsreports der BKK mittels eines Standardisierungsverfahrens vorgenommen. Die so justierten Ergebnisse ermöglichen es, die Entwicklung der Arbeitsunfähigkeit unabhängig von den konkreten Veränderungen der Mitgliederstruktur in der Kassenart zu beobachten.

Zeitschrift Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz
Heft Volume 51, Number 10 / Oktober 2008
DOI 10.1007/s00103-008-0650-2
Seiten 1155-1163

Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)