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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Wolfgang Hausotter
Kernaussagen des Artikels
- Erschöpfung ist eine der häufigsten Beschwerden in der Allgemeinbevölkerung. Die Ätiologie ist ausgesprochen vielfältig und umfasst eine große Zahl von körperlichen oder auch von schwerwiegenden seelischen Krankheiten.
- Es muss primär stets der sichere Ausschluss einer anderweitigen Erkrankung im Vordergrund stehen, bevor man die Diagnose eines „Chronic-Fatigue-Syndroms“ stellen kann.
- Es handelt sich um eine rein deskriptive Störungsbezeichnung, um ausschließlich subjektive Beschwerden und es existieren bisher keine spezifischen und objektiven somatischen Befunde.
- Trotz aller immer noch heftig geführten Diskussionen über die Ursache dieses Krankheitsbildes ist das CFS einer somatoformen Störung zuzuordnen. Die dafür geltenden Diagnosekriterien sind im Einzelfall fast stets erfüllt. Eine Vielzahl anderer in verschiedenen Bereichen der Medizin gebräuchlichen Bezeichnungen wie Fibromyalgie, Colon irritabile, temporomandibuläres Syndrom, Burn-out-Syndrom u. a. überschneiden sich damit weitgehend, entsprechendes gilt für die umweltassoziierten Beschwerden.
- Die somatischen Erklärungsversuche, die seit über 100 Jahren diskutiert werden, überzeugen bis heute nicht. Sie spiegeln die immer wiederkehrenden Versuche der Betroffenen wider, eine subjektiv stigmatisierende „psychiatrische“ Bewertung zugunsten eines pseudoorganischen Erklärungsmodells zu vermeiden.
- Im Einzelfall sollte CFS als Neurasthenie (F48.0) oder bei körperlichen Begleitsymptomen als Somatisierungsstörung (F45.0) bzw. als undifferenzierte Somatisierungsstörung (F45.1) klassifiziert werden
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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