Ein Modell der partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation

In dem vorliegenden Artikel wird ein erweitertes Modell der partizipativen Entscheidungsfindung für den Kontext der medizinischen Rehabilitation vorgestellt. Das Interaktionsmodell der partizipativen Entscheidungsfindung, das die gemeinsame Entscheidungsfindung unter gleichberechtigter aktiver Beteiligung von Arzt und Patient auf der Basis geteilter Informationen beschreibt, wird sowohl auf andere Gesundheitsberufe (Behandler-Patient-Interaktion) als auch auf die Interaktionen der verschiedenen Gesundheitsberufe im Team (Behandler-Behandler-Interaktion) übertragen. Mit der Ergänzung der Partizipation in der Behandler-Behandler-Interaktion wird die Idee der Patientenorientierung nach innen getragen. Um diese interne Patientenorientierung durch einen partizipativen Entscheidungsstil in den Interaktionen zwischen Behandlern zu stärken, ist ein kooperativer Führungsstil in der Rehabilitationseinrichtung die Voraussetzung. Die Fähigkeit der Behandler, die internen Bedingungen für die partizipative Entscheidungsfindung zu schaffen (interne Patientenorientierung), um die Behandlung an Bedürfnissen und Erwartungen des Patienten (externe Patientenorientierung) auszurichten, ermöglicht eine Verbesserung der patientenorientierten Behandlung im Sinne der integrierten Patientenorientierung. Für die Implementierung der integrierten Patientenorientierung in der medizinischen Rehabilitation ist die Durchführung einer Schulung der Behandler eine Voraussetzung. Wird durch die Partizipation bei Entscheidungsfindungen in den Behandler-Patient-Gesprächen und in den Gesprächen zwischen den Behandlern im Team ein höherer Grad an Patientenorientierung erzielt, ist von einer verbesserten Entscheidungsqualität, einer höheren Zufriedenheit der Patienten und Mitarbeiter und von einem besseren Behandlungsergebnis auszugehen.
Abstract

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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