Erkrankungsaktivität und arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster bei Rehabilitanden mit Morbus Crohn

In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit Morbus Crohn signifikante Einschränkungen im Berufsleben bestehen. Zum Zusammenhang zwischen Erkrankungsaktivität und arbeitsbezogenem Verhaltens- und Erlebensmuster (AVEM) liegen jedoch keine systematischen Untersuchungen vor.
In einer Einzelzentrums-Querschnittskohortenstudie wurden bei 36 Rehabilitanden (14 männlich, 22 weiblich) mit gesichertem Morbus Crohn medianes Alter 33 [Spannweite 19-57] der Crohn’s Disease Acitivity Index (CDAI), die angegebene tägliche Stuhlfrequenz und das AVEM protokolliert.
Bei den 22 Rehabilitanden mit Risikomustern im Sinne von Selbstüberschätzung (A) oder von Burnout (B) lag der mediane CDAI mit 142 [77-346] höher als bei 14 Rehabilitanden mit den gesundheitsfördernden Bewältigungsmustern gesund (G) oder Schonung (S) medianer CDAI 97 [8-167] (p=0,030). In der C-Statistik zeigte sich, dass das Vorliegen eines Risikobewältigungsmusters sowohl anhand des CDAI-Wertes (Cut-Off≥100; AUC=0,78) als auch anhand der angegebenen Stuhlfrequenz (Cut-Off≥3; AUC 0,73) vorhergesagt werden konnte.
Unsere Studie zeigt erstmals einen Zusammenhang zwischen Erkrankungsaktivität und berufsbezogenem Risikobewältigungsmuster bei Rehabilitanden mit Morbus Crohn. Insbesondere ein CDAI≥100 und eine bei Aufnahme angegebene tägliche Stuhlfrequenz ≥3 sagten das Vorliegen eines Risiko-AVE-Musters voraus.
Bei Patienten mit höher aktivem Morbus Crohn (CDAI≥100) sollte das AVEM-Diagnoseverfahren eingesetzt werden.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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