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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Patientenzufriedenheit stellt eine zentrale Qualitätsdimension in der Patientenbefragung der Qualitätssicherung der Rentenversicherungen dar. Die Skala „Rehaplan und -ziele“ wies stets eine unterdurchschnittliche Bewertung auf. Die möglichen Gründe für diese systematisch niedrigere Bewertung waren bisher unbekannt.
Methode: Die mehrphasige Studie integriert quantitative und qualitative Forschungsmethoden („mixed-methods-Design“). In der quantitativen Phase wurden mittels multipler Regression auf der Grundlage der Patientendaten der Patientenbefragung Prädiktoren für das Ausmaß der Zufriedenheit in der Skala „Rehaplan und -ziele“ gesucht. In der qualitativen Phase wurden offene Patienteninterviews zu Aspekten der Rehabilitationsplanung und Zielorientierung mithilfe der Methode des thematischen codierens auf Unterschiede zwischen deutlich über- und unterdurchschnittlich bewerteten Kliniken ausgewertet. Die Items der Skala wurden inhaltsanalytisch untersucht.
Ergebnisse: Der Analysedatensatz in der quantitativen Projektphase umfasste 149527 Patienten aus 548 Einrichtungen. Relevante Prädiktoren für die Patientenzufriedenheit in der Skala „Rehaplan und -ziele“ waren Berichte der Patienten über den Erhalt von Verhaltensempfehlungen für verschiedene Lebensbereiche, sowie die Zufriedenheit mit der ärztlichen Betreuung und mit der Klinik und Unterbringung. In den 40 offenen Patienteninterviews zeigten sich bezüglich verschiedener Aspekte der Zielorientierung keine Unterschiede zwischen den Kliniken. Dagegen konnten Unterschiede in den Kategorien Kontinuität, Zuwendung und strukturelle Rahmenbedingungen identifiziert werden. Die Inhaltsanalyse der Items ergab, dass sich die Skala weniger mit Rehabilitationsplanung und -zielen als mit der Patienten- und der multidimensionalen Zielorientierung der Klinik beschäftigt.
Diskussion: Die Skala „Rehaplan und -ziele“ erscheint in der eingesetzten Form nicht inhaltsvalide. Unterschiede in der Bewertung der Skala „Rehaplan und -ziele“ sind weniger auf Unterschiede in der Rehabilitationsplanung und Zielorientierung zurückzuführen, vielmehr möglicherweise auf generelle Aspekte der Patientenorientierung: Die Qualität der Arzt-Patient-Beziehung und die Ausrichtung der organisatorischen und strukturellen Rahmenbedingungen an den Patientenbedürfnissen.
Schlussfolgerung: Die Ermöglichung einer vertrauensvollen, kontinuierlichen und an den Bedürfnissen der Patienten orientierten Arzt-Patient-Beziehung während der Rehabilitation dürfte substanziell zur Verbesserung der Patientenzufriedenheit beitragen.
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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