Ernährung bei Tumorpatienten

Ernährungsstörungen treten bei Tumorpatienten oft bereits vor der Diagnosestellung auf. Folgen sind erhöhte Morbidität und Mortalität, verminderte Lebensqualität, reduzierte Tumortherapietoleranz und Prognose. Ein tumorassoziierter Gewichtsverlust ist auch für Übergewichtige ungünstig. Eine zentrale Ursache der Mangelernährung ist eine tumorassoziierte systemische Inflammationsreaktion. Eine pathophysiologisch orientierte und auch durchführbare Diagnostik sollte regelmäßig Gewicht, Appetit, Essmenge und die Akutphasenreaktion erfassen. Bei einem Gewichtsverlust ≥5% des gesunden Ausgangsgewichts sollte bei jeder Konsultation eine Ernährungsdiagnostik erfolgen. Oral kann meist mit einer auf die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten individuell abgestimmten Vollkost ernährt werden. Bei unzureichender (Energiezufuhr <60% des errechneten Bedarfs, erwartet für mindestens 10 Tage) oder nicht möglicher [Energiezufuhr <2095 kJ/Tag (<500 kcal/Tag), erwartet für mindestens 5 Tage] oraler Ernährung ist eine künstliche Ernährung indiziert. Die Empfehlungen zur Vitamin- und Spurenelementzufuhr entsprechen den Richtlinien der Fachgesellschaften.

Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag

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