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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Ziele: In einer Pilotstudie wurde ein psychodiagnostischer Stufenplan zur Verbesserung der Diagnostik und Versorgung von psychisch belasteten Patienten in der medizinischen Rehabilitation implementiert und evaluiert. Zunächst wurden Psychologen und Ärzten in einer Fortbildung die für die Umsetzung notwendigen Fertigkeiten vermittelt. Der Stufenplan umfasst die Einführung eines Screeninginstruments (PHQ-9), mit dessen Hilfe komorbide psychische Störungen zeitökonomisch entdeckt werden sollen. Neben der Evaluation der Fortbildung sollte untersucht werden, inwieweit sich der Stufenplan in die Praxis implementieren lässt. Ferner sollten für die Implementierung förderliche bzw. hinderliche Bedingungen bestimmt werden.
Methodik: Die Erprobung fand in einer kardiologischen und zwei orthopädischen Rehabilitationseinrichtungen statt. Die Fortbildung wurde direkt nach der Durchführung mittels Fragebogen evaluiert. Drei Monate nach Implementierungsbeginn erfolgte die Evaluation der Einführung des Stufenplans mittels Befragung der Psychologen und Ärzte (n=11).
Ergebnisse: Die Fortbildung wurde von den Teilnehmern positiv bewertet. Die Implementierung des kompletten Stufenplans gelang in einer Klinik, in den beiden anderen Kliniken teilweise. Förderlich für die Umsetzung sind ein offenes Organisationsklima, ausreichende zeitliche Ressourcen sowie ein biopsychosoziales Krankheitsverständnis der Ärzte. Eine ablehnende Haltung gegenüber einer psychologischen Diagnostik, geringe Kommunikation zwischen den Mitarbeitern, als gering wahrgenommener Nutzen für die eigene Arbeit sowie die Befürchtung, Patienten durch psychische Diagnosen zu stigmatisieren, sind hinderlich.
Schlussfolgerung: Zentral für eine erfolgreiche Implementierung eines psychologischen Stufenplans sind ausreichende personelle und zeitliche Kapazitäten, Veränderungsmotivation auf Seiten der Klinikleitung und der Mitarbeiter, eine positive Einstellung der Mitarbeiter gegenüber Psychodiagnostik sowie ausreichend Gestaltungsspielraum bei der Implementierungsumsetzung.
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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