Neurobiologie und Genetik von Suchterkrankungen

Der Erkenntnisgewinn über die neurobiologischen Grundlagen von Abhängigkeitserkrankungen begründet ein neues Verständnis des prozesshaften Krankheitsverlaufs und eröffnet neue Therapieansätze. Ein wichtiger Fortschritt ist hier das Ergebnis, dass eine Ähnlichkeit zwischen neuronalen Veränderungen bei der Suchtentwicklung und der physiologischen Neuroplastizität im Rahmen von Lernen und Gedächtnisbildung besteht. Im Fokus stehen das dopaminerge und das glutamaterge System sowie deren zelluläre und molekulare Angriffspunkte, über die drogeninduzierte synaptische Adaptionen im mesolimbischen Verstärkersystem vermittelt werden. Dabei modulieren genetische Faktoren das individuelle Erkrankungsrisiko. Aufgabe zukünftiger Suchtforschung ist es, zu einem tieferen Verständnis der Pathophysiologie drogeninduzierter Neuroadaptionen beizutragen und hieraus effiziente und individualisierte Therapiemethoden abzuleiten.

Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag

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