Was denken Studierende der Psychologie über das Gehirn-Bewusstsein-Problem, über Willensfreiheit, Transzendenz, und den Einfluss philosophischer Vorentscheidungen auf die Berufspraxis?

Die Antworten auf die Frage „Was ist der Mensch“ gehören in die Philosophische Anthropologie und als empirisch zu untersuchende Überzeugungen in die Differentielle Psychologie. Solche Untersuchungen fehlen bisher. Der hier entwickelte Fragebogen enthält 64 Fragen, Skalen und Trilemmata u.a. zu den Themen Gehirn und Bewusstsein, Willensfreiheit, Schöpfung und Evolution, Gottes-Glauben, Theodizee-Problem, Sinnfragen des Lebens. An sieben Universitäten in West- und Ost-Deutschland wurden 563 Studierende der Psychologie und -primär in Freiburg – 233 Studierende anderer Fächer erfasst.
Das Menschenbild der Studierenden wurde nach ausgewählten theoretischen Konzepten beschrieben: die Grundüberzeugungen hinsichtlich Monismus-Dualismus-Komplementarität, Atheismus-Agnostizismus-Deismus-Theismus, Einstellung zu Transzendenz-Immanenz, Selbsteinstufungen der Religiosität und des Interesses an Sinnfragen. Die Ergebnisse lassen eine Vielfalt von Überzeugungen erkennen, jedoch nur wenige Unterschiede zwischen Männern und Frauen oder zwischen ersten und mittleren Semestern. Die Studierenden verschiedener Fächer (Psychologie, Philosophie, Naturwissenschaften) haben ähnliche Überzeugungen. Die meisten Befragten sind überzeugt, dass solche philosophischen Auffassungen Konsequenzen für die Berufspraxis von Psychotherapeuten, Ärzten und Richtern haben werden.

Quelle: Eingang zum Volltext : Open Access Volltextserver der Virtuellen Fachbibliothek Psychologie. Open Access Repository for Psychology.

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