Beeinflusst die Beschäftigung mit der Erkrankung die Behandlung von Patienten mit psychosomatischen Störungen?

Viele Patienten der psychosomatischen Rehabilitation zeigen eine intensive Beschäftigung mit ihrer Erkrankung (intensive Krankheitsbeschäftigung), die häufig mit Ängsten einhergeht. Es soll geprüft werden, ob sich diese Form der Krankheitsbewältigung auf die Einstellung zur psychosomatischen Rehabilitation, auf die Reha-Motivation und die symptomatische Belastung auswirkt. Die Daten von N = 209 Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen wurden in einem Prä-Post-Vergleich varianzanalytisch untersucht. Patienten mit einer gleichbleibend intensiven Krankheitsbeschäftigung zeigten eine ungünstigere Ausgangslage bei der Einstellung zur psychosomatischen Rehabilitation und der symptomatischen Belastung. Die Rehabilitationsmotivation war in dieser Patientengruppe deutlich ausgeprägt, zudem erhöhten sich im Rehabilitationsverlauf die Skalenwerte der «Sozialen Unterstützung und Krankheitsgewinn». Die symptomatische Belastung konnte im Rehabilitationsverlauf signifikant reduziert werden, wobei die Patienten mit einer gleichbleibend intensiven Krankheitsbeschäftigung nach der Rehabilitation eine höhere Belastung zeigten als Patienten mit einer weniger intensiven Krankheitsbeschäftigung. Patienten, die nach der Behandlung eine intensive Krankheitsbeschäftigung zeigten, konnten ihre symptomatischen Belastungen nicht bedeutsam lindern. Daher sollten diesen Patienten spezielle motivationsfördernde Maßnahmen erhalten und die Angehörigen in die Behandlung einbezogen werden.

Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

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