Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung des subjektiven Behandlungskonzepts von Rehabilitanden

Hintergrund und Ziel: Ziel der Studie ist es, auf der theoretischen Basis des Common-Sense-Selbstregulationsmodells und in Analogie zu etablierten Erhebungsinstrumenten zum subjektiven Krankheits- und medikamentenbezogenen Behandlungskonzept einen generischen Fragebogen zur Erfassung des subjektiven rehabilitativen Behandlungskonzepts zu entwickeln.

Methode: Unter Verwendung theoriebasierter sowie empirischer patienten- und behandlerseitiger Zugänge wurde ein Pool von 115 Items zum rehabilitativen Behandlungskonzept generiert. Die Items wurden in neun Kliniken der Indikationen muskuloskelettale Erkrankungen und Psychosomatik an n=182 Rehabilitanden einem Pretest unterzogen. Hierbei erfolgte zunächst faktorenanalytisch die Reduktion des Itempools. Die resultierenden Faktoren wurden im Hinblick auf ihre Eindimensionalität und die verbleibenden Items bezüglich ihrer Werteverteilung analysiert. In Bezug auf die Reliabilität wurde die interne Konsistenz und in Bezug auf die Validität die „Known-Groups-Validität“ bestimmt. Schließlich wurde die patientenseitige Akzeptanz des Fragebogens ermittelt.

Ergebnisse: Faktorenanalytisch wurde der Itempool erheblich reduziert, die verbleibenden Items lassen sich zu vier Faktoren aggregieren. Nach der Eliminierung einzelner weiterer Items auf Basis von Modifikationsindizes und Indikatorreliabilitäten kann die Eindimensionalität dieser Faktoren als gut bewertet werden. Die Mehrzahl der 23 Items weist eine schiefe Verteilung auf, was sich auch in einer geringen Itemschwierigkeit widerspiegelt. Inhaltlich lassen sich die Skalen als „Somatische Ergebniserwartung“, „Psychische Ergebniserwartung“, „Prozesserwartungen“ und „Befürchtungen“ interpretieren. Die interne Konsistenz der Skalen (Cronbachs Alpha) liegt in der Gesamtstichprobe zwischen 0,80 und 0,84. Die Behandlungskonzepte der Patienten in der Psychosomatik unterscheiden sich in erwarteter Richtung von denen der orthopädischen Rehabilitanden. Die patientenseitige Akzeptanz der Fragebogeninhalte fällt sehr positiv aus.

Schlussfolgerungen: Mit dem vorgestellten Fragebogen können Aspekte des subjektiven rehabilitativen Behandlungskonzepts von Patienten gemessen werden, deren Ausprägung für die Behandler u. a. als Basis für eine maßgeschneiderte Patienteninformation von hoher Relevanz. Die Ergebnisse des Pretests müssen jedoch in weiteren Analysen konfirmatorisch überprüft werden und weisen bereits jetzt auf Optimierungs- und Ausdifferenzierungsmöglichkeiten des Instruments hin.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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