Neurobiologie depressiver Störungen

Kernaussagen

  • Die majore Depression ist eine komplexe Erkrankung. Durch Umweltfaktoren wie traumatische Erfahrungen und Stressoren wird bei genetisch prädisponierten Personen die Erkrankung ausgelöst. Die prädisponierenden Gene sind größtenteils unbekannt, da viele Gene mit jeweils nur kleinen Effekten beitragen und Gen-Gen- sowie Gen-Umweltinteraktionen die Suche komplizieren.
  • Viele zentralnervöse Systeme sind in die Pathophysiologie involviert: neben der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse mit den Stresshormonen Kortisol und CRH (corticotropin releasing hormone), sind vor allem das serotonerge und das noradrenerge System bei depressiven Patienten verändert und werden von den Antidepressiva günstig beeinflusst.
  • In neuerer Zeit werden besonders Störungen der plastischen Anpassung mit Veränderungen der Neurotrophine und der Neurogenese als Ursachen diskutiert.
  • Auf der Suche nach neuen, schneller und besser wirksamen Behandlungsverfahren werden in den letzten Jahren die Glutamatantagonisten und die tiefe Hirnstimulation als nicht medikamentöses Verfahren geprüft.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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