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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Kernaussagen
- Bei Menschen mit geistiger Behinderung kommen psychische Störungen um ein Mehrfaches häufiger als in der Durchschnittsbevölkerung vor. Dies Störungen beeinträchtigen zusätzlich zur geistigen Behinderung die Chancen auf soziale Teilhabe und die Lebensqualität. Trotz des hohen Bedarfs ist das psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgungssystem auf diese Zielgruppe weder fachlich noch organisatorisch genügend auf die Belange dieser Zielgruppe ausgerichtet.
- Die Ursache für die erhöhte Prävalenz psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung hat verschiedene somatische (einschließlich genetische) und psychosoziale Ursachen.
- Die psychischen Störungen im weitesten Sinne lassen sich untergliedern in die psychischen Störungen im engeren Sinne, wie sie ICD-10 und DSM-IV kennt, in das sog. Problemverhalten, dem eine komplexe Wechselwirkung der individuellen Bedingungen – vor allem des Entwicklungsniveaus – und der Umweltfaktoren zugrunde liegt, und in die sog. Verhaltensphänotypen, die als charakteristische Muster bei manchen genetisch bedingten Syndromen auftreten.
- In der Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung gibt es eine Reihe methodischer und konzeptioneller Besonderheiten.
- Es ist eine Herausforderung an das Regelversorgungssystem, sich den fachlichen und organisatorische Herausforderungen hinsichtlich der ambulanten und stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung zu stellen. Dafür müssen umfangreiche fachliche und organisatorische Bedingungen geschaffen werden. Es wird nötig sein, für spezielle Problemlagen dem Regelversorgungssystem spezialisierte Angebote zur Seite zu stellen.
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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