Demografischer Wandel und Krankheitshäufigkeiten

Der demografische Wandel und sein Einfluss auf die Krankenversorgung werden teilweise heftig diskutiert. Ziel dieser Arbeit ist die Projektion von Erkrankungsraten basierend auf der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung und auf bevölkerungsbezogenen Daten zu wichtigen Erkrankungen. Bis 2050 wird die deutsche Bevölkerung insgesamt um etwa 16% schrumpfen. Gleichzeitig wird die Zahl der über 65-Jährigen um 38% und der über 80-Jährigen um 156% steigen. Dabei führen insbesondere die geburtenstarken Jahrgänge zu einer vertikalen Welle durch die Alterspyramide mit einem überproportional steigenden Anteil an älteren Menschen. Die Häufigkeit von Erkrankungen mit ausgeprägtem Altersbezug wie ambulant erworbene Pneumonie, altersbedingte Makuladegeneration, Demenz, Oberschenkelhalsfraktur und Herzinfarkt wird bis 2050 unter der Annahme gleich bleibender Erkrankungswahrscheinlichkeiten stark zunehmen. Zu den häufigsten Erkrankungen 2050 werden die Hypertonie und die Arthrose zählen. Langfristig wirkende gesundheitspolitische Weichenstellungen sollten jetzt vor dem Hintergrund dieser Projektionen verantwortungsvoll bedacht werden. Ein breit angelegter gesellschaftlicher Diskurs über Basisversorgung und Priorisierung scheint dringend erforderlich.

Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag

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