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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Akuter Schmerz ist für den Betroffenen unangenehm, gibt dem Arzt meist aber auch Hinweise auf eine zugrunde liegende Gewebeschädigung, die behandelt werden kann. Chronischer Schmerz hat typischerweise nicht diese Warnfunktion und besitzt daher einen eigenständigen Krankheitswert mit hohem Behandlungsbedarf. Die Entkopplung von Schmerz und nachweisbarer Gewebeschädigung wird auch in der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekarnmer zur Abgrenzung von akutem und chronischem Schmerz benannt: „Die Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie umfasst… die Erkennung und Behandlung chronisch schmerzkranker Patienten, bei denen der Schmerz seine Leit- und Warnfunktion verloren und einen selbstständigen Krankheitswert erlangt hat.“
Das Grundkonzept der Schmerzchronifizierung wirft in der Praxis ein Problem auf: Es ist nicht operationalisierbar, d. h., es gibt keine neurobiologischen Testparameter, anhand derer der Verlust der Warnfunktion nachweisbar wäre. Entsprechend dem biopsychosozialen Erklärungsmodell des chronischen Schmerzes spielen Lernprozesse und soziale Interaktionen eine große Rolle bei der Chronifizierung, und erfolgreiche multimodale Behandhingskonzepte setzen auch an diesen Mechanismen an.
Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag
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