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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Vorgestellt werden die psychosomatischen Befundkonstellationen von 287 Tinnituspatienten, die in einem Zeitraum von 15 Monaten von einem ärztlichen Psychotherapeuten mit HNO-Schwerpunkt ambulant gesehen wurden, wobei eine Zuordnung zu den möglichen Therapiemaßnahmen vorgenommen wurde. Deutlich wird ebenso die Relevanz der neurootologischen Fachkompetenz, insbesondere hinsichtlich der Erfassung und Behandlung der mit 41% häufig vorhandenen Höreinschränkungen sowie auch die Beachtung und Therapie der in 45,3% zu erfassenden psychischen Komorbidität. Während neurophysiologische und psychophysiologische Modelle die subjektive Tinnitusbelastung durch eine mangelnde Habituation, dysfunktionale Aufmerksamkeitsprozesse und Bewertungen interpretieren, kann nach tiefenpsychologischem Verständnis ein Symptom mit Krankheitswert wie das Leiden am Tinnitus (nicht der Tinnitus selbst!) entstehen, wenn sich die Abwehrmechanismen erschöpfen, ein Konflikt auf der bewussten Ebene nicht lösbar ist oder traumatische Erfahrungen gemacht werden mussten. Plädiert wird für eine störungsspezifische Betrachtungsweise, die auf audiologischer Grundlage sowohl mögliche Ursachen im Sinne der Tiefenpsychologie ebenso wie aufrechterhaltende Faktoren entlang der kognitiven Verhaltenstherapie berücksichtigt.
Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag
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