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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Die vorliegende Studie verfolgt die Fragestellung, ob und inwieweit Asbestosepatienten von einer ambulanten medizinischen Rehabilitation (AMR) profitieren können, die sich überwiegend aus bewegungs- und sporttherapeutischen Inhalten konstituiert und in Anlehnung an das Hamburger Modell insbesondere auf die Sicherung von Nachhaltigkeitseffekten ausgelegt ist.
Im Rahmen eines vorexperimentellen Studiendesigns durchliefen 113 männliche Asbestosepatienten im Lebensalter von 66,1±5,8 Jahre 5-mal wöchentlich à 6 Stunden über drei Wochen Phase 1 (Aufbauphase) der AMR, bestehend aus standardisierten Inhalten der pneumologischen Rehabilitation. In der direkt folgenden Phase 2 (Stabilisierungsphase) der AMR absolvierten die Patienten einmal wöchentlich à 3 Stunden über zwölf Wochen weitere therapeutische Applikationen mit Schwerpunkt auf der Bewegungs- und Sporttherapie. Anschließend überführte die Reha-Einrichtung die Patienten in wohnortnahe Gesundheitssportgruppen (Erhaltungsphase). Die Effekte der AMR wurden zu Beginn (T1), am Ende der Aufbau- (T2) und Stabilisierungsphase (T3) sowie sechs (T4) und 18 Monate (T5) nach T3 mittels eines geeigneten Assessments evaluiert.
Gemessen an T1 zeigten sich sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit (6-Minuten-Gehtest, Handkraft-Test) als auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität (SF-36), die Atemnot bei Aktivitäten des täglichen Lebens (BDI/TDI) sowie der Messwert des arteriellen Sauerstoffdrucks in T2 statistisch bedeutend verbessert. In T3 wurden die positiven Effekte bestätigt. 89 Patienten (79%) des Kollektivs betrieben auch sechs und 18 Monate nach T3 noch regelmäßig Gesundheitssport und konnten ihren Health Outcome in T4 und T5 erhalten, während die Reha-Effekte der 24 „Sportabbrecher“ wieder auf und sogar unter den Status quo ante in T1 zurückfielen.
Trotz einer irreversiblen Lungenerkrankung mit restriktiver Funktionsstörung können gezielte bewegungs- und sporttherapeutische Interventionen eine Konditionierung im Sinne einer Aktivierung vorhandener körperlicher Leistungsreserven sowie konsekutiv eine Vergrößerung der Lebensqualität und Belastbarkeit im Alltag bewirken. Diese positiven Effekte lassen sich durch ein regelmäßiges Training (einmal wöchentlich) nachhaltig stabilisieren. Damit betonen die Ergebnisse die Notwendigkeit der Einbindung von Nachsorgestrategien in das Rehabilitationskonzept.
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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