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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Die Schmerzempfindung ist ein zentraler Aspekt der Multidimensionalität chronischer Schmerzen. Bis dato gibt es kein validiertes Instrument zur Erfassung der Schmerzempfindung für Jugendliche im deutschsprachigen Raum. Ziel dieser Studie ist es, die bei Erwachsenen etablierte Schmerzempfindungsskala von Geissner (SES) für Jugendliche mit chronischen Schmerzen zu überprüfen und zu adaptieren, um ein Messinstrument zur Diagnostik und Evaluation von Behandlungserfolgen zur Verfügung zu stellen.
Anhand eines Samples mit 139 Jugendlichen wurde eine Hauptkomponentenanalyse mit anschließenden Reliabilitäts- und Itemanalysen durchgeführt. Zur Überprüfung der Validität wurden Alters- und Geschlechtseffekte, Korrelationen mit schmerzverwandten Konstrukten, Unterschiede zwischen Behandlungsgruppen (ambulant vs. stationär) und Übereinstimmungen zwischen Jugendlichen und Eltern analysiert.
Die durchgeführten Analysen ergaben eine 2-faktorielle Lösung mit einem affektiven und einem sensorischen Faktor; 3 weitere sensorische Einzelitems wurden zusätzlich in die Endversion aufgenommen. Die Skalen weisen eine gute interne Konsistenz auf. Innerhalb der Validitätsanalysen zeigen sich hypothesenkonforme Beziehungen zu Schmerzcharakteristika, emotionalen und kognitiven Variablen sowie zu schmerzbezogener Beeinträchtigung. Ambulant und stationär behandelte Jugendliche unterscheiden sich bezüglich der affektiven Schmerzempfindung. Die Übereinstimmung zwischen Eltern und Jugendlichen ist hoch.
Mit dem adaptierten Fragebogen steht erstmalig ein validiertes deutschsprachiges Instrument zur Erfassung der Schmerzempfindung bei Jugendlichen mit chronischen Schmerzen zur Verfügung (Schmerzempfindungsskala für Jugendliche, SES-J). Aufgrund seiner guten psychometrischen Charakteristika und Praktikabilität eignet sich dieser Fragebogen für die klinische Anwendung.
Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag
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