Funktionelle Bildgebung in der Schmerzforschung

Die verschiedenen Methoden der funktionellen Bildgebung ermöglichen die nichtinvasive Darstellung von neuronaler Aktivität bzw. der daran gekoppelten metabolischen Konsequenzen. In Kombination mit experimentellen Paradigmen bei gesunden Versuchspersonen und zunehmend auch bei Schmerzpatienten hat die funktionelle Bildgebung unser Verständnis der Mechanismen der zentralen Schmerzverarbeitung und Schmerzmodulation entscheidend beeinflusst. Die sog. Schmerzmatrix bezeichnet ein dynamisches Netzwerk von Hirnarealen, das regelmäßig bei akuten Schmerzen aktiviert wird. Das Perzept Schmerz entsteht allerdings erst nach der kontextabhängigen Einflussnahme intrakortikaler Modulationen sowie des deszendierenden schmerzmodulierenden Systems. Dieses umfasst cingulofrontale Areale zusammen mit spezifischen Hirnstammarealen und kann nozizeptiven Input bereits auf Höhe des spinalen Hinterhornes beeinflussen. Neuere Studien deuten darauf hin, dass ein dysfunktionales Zusammenspiel des aszendierenden und deszendierenden Schmerzsystems zur Prädisposition und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzsyndrome beiträgt. Dieser Beitrag bietet einen Überblick über die Grundlagen, Anwendungsbereiche, wichtigsten Erkenntnisse und jüngsten Entwicklungen der funktionellen Bildgebung in der Schmerzforschung.

Quelle: SpringerLink –

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)