Subjektive Belastung und Religiosität bei chronischen Schmerzen und Brustkrebs

Studien zeigen, dass sich insbesondere kranke Menschen ihrem religiösen Glauben zuwenden. Allerdings ist davon auszugehen, dass Religiosität bei unterschiedlichen Belastungsarten unterschiedlich ausgeprägt und wirksam ist.
Um Belastungs- und Verarbeitungsmuster differenzieren zu können, wurde eine Stichprobe von 178 Probanden mit chronischen Schmerzen mit 167 Brustkrebspatientinnen verglichen.Die meisten Belastungs- und Anpassungsergebnisse weisen auf ein allgemein schlechteres Befinden der Schmerzpatienten hin. Regressionsanalysen sind so zu deuten, dass die Schmerzpatienten weniger religiös als die Brustkrebspatientinnen sind.
Eine unterschiedliche Hinwendung zur Religiosität kann über unterschiedliche Belastungsmerkmale erklärt werden: Wegen erlebter Lebensbedrohung in der Brustkrebsgruppe wird Religiosität dort eher als Hilfsstrategie herangezogen. Spezifische Charakteristika chronischer Schmerzen (z. B. längere Krankheitsdauer, eine stärkere Beeinträchtigung in Alltagsaktivitäten) führen zu mehr Resignation, auch in Bezug auf religiöse Anstrengungen.

Quelle: SpringerLink – Zeitschriftenbeitrag

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