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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Migration ist ein Risikofaktor für Suizid und suizidales Verhalten, da Menschen mit Migrationshintergrund oft besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Insbesondere junge Frauen weisen häufiger Suizid und suizidales Verhalten auf als gleichaltrige einheimische Frauen. Die Beweggründe für suizidale Krisen bei Frauen mit türkischem Migrationshintergrund wurden nur wenig untersucht, doch erste Studien weisen darauf hin, dass neben psychischen und psychiatrischen insbesondere psychosoziale Faktoren ausschlaggebend sind. Zu den psychosozialen Faktoren gehören Dissonanzen zwischen Normen und Werten der Herkunftsgesellschaft und der Aufnahmegesellschaft, Identitätsfindungsprobleme, die konkreten Lebensbedingungen im Aufnahmeland, Probleme bei der Akkulturation, stressige Lebensereignisse und ein als kontrolliert erlebtes Leben. Allerdings entwickeln nicht alle Menschen mit Migrationshintergrund diese Art von Problemen. Neben den genannten Risikofaktoren existieren auch Schutzfaktoren vor Suizidalität, zu denen Persönlichkeitsvariablen wie Extraversion und Selbstwirksamkeitserwartung sowie soziale Unterstützung und der Akkulturationsgrad zählen. Ob und wie diese Risiko- und Schutzfaktoren speziell bei jungen Frauen mit türkischem Migrationshintergrund die Genese von Suizidalität beeinflussen und wie diese Faktoren miteinander zusammenhängen, muss in zukünftigen detaillierteren Studien untersucht werden.
Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag
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