Welche Informationen nutzen Hausärzte zur Einschätzung des kognitiven Status älterer nicht dementer Patienten?

Es gibt kein Wissen darüber, welche Informationen Hausärzte explizit nutzen, um die kognitive Leistung ihrer Patienten zu bewerten. Dies könnte jedoch helfen zu verstehen, warum die Erkennung leichter kognitiver Defizite und früher Demenzen in der Hausarztpraxis problematisch ist.
In einem Teilprojekt des Kompetenznetzes Demenzen (AgeCoDe-Studie) bewerteten Düsseldorfer Hausärzte den kognitiven Status ihrer älteren, nicht dementen Patienten. Bei jeder Bewertung sollten sie zudem aus einer Liste auswählen, auf welche Informationen sie ihr Urteil stützen.Das Hausarzturteil stimmt nur geringfügig mit dem Ergebnis eines ausführlichen Interviews überein (κ = 0,19). Die unspezifische Informationsquelle „allgemeine Kenntnis des Patienten und seines sozialen Umfeldes” wurde häufig von den Hausärzten genannt, ebenso „subjektive kognitive Beschwerden des Patienten” und „Schilderungen der Bezugspersonen”. Neuropsychologische Testergebnisse spielen kaum eine Rolle für die befragten Hausärzte. Zudem lassen die Ergebnisse vermuten, dass die Hausärzte Schwierigkeiten hatten, die ihnen an die Hand gegebene Bewertungsskala wie vorgesehen anzuwenden.
Vor dem Hintergrund der vorliegenden Daten und weiterer Ergebnisse der AgeCoDe-Studie werden Implikationen für die weitere Forschung diskutiert.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

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