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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Im Jahr 2020 könnten bis zu zwei Millionen Arbeitskräfte im Gesundheitssystem fehlen. Die Auswirkungen dieser Engpässe die einzelnen dürften die EU-Mitgliedsstaaten dabei unterschiedlich hart treffen. Davon geht die Europäische Kommission aus.
Nach aktuellen Schätzungen dürften allein beim Pflegepersonal mindestens 600000 Fachkräfte fehlen. Den Ärztemangel beziffert die Brüsseler Behörde auf 230000. Hauptgrund für die drohenden Engpässe sei die kontinuierlich steigende Lebenserwartung und der damit einhergehende höhere Versorgungsbedarf.
Dabei gilt das Gesundheitswesen als wichtiger Impulsgeber für den europäischen Arbeitsmarkt. „Derzeit macht der Anteil der Beschäftigten im Gesundheitsbereich rund zehn Prozent des gesamten europäischen Arbeitsmarktes aus. Es handelt sich hier um einen der zukunftsträchtigsten und innovativsten Sektoren mit sehr viel Jobpotential“, so Katja Neubauer, Expertin für Gesundheitssysteme und -strategien in der EU-Kommission beim Europäischen Gesundheitsforum Gastein (EHFG).
Die EU-Kommission sieht sich in der Pflicht, gemeinsam mit den EU-Mitgliedsländern Initiative zu ergreifen, um Engpässe in der Gesundheitsversorgung zu vermeiden. „Der drohende Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich könnte im schlimmsten Fall bedeuten, dass rund 15 Prozent der dringend notwendigen Leistungen für die Patienten nicht mehr erbracht werden könnten, wenn nicht umgehend Gegenmaßnahmen getroffen werden“, warnte Neubauer.
Eine der dringendsten Aufgabe sei es, Fachkräfte erfolgreich zu rekrutieren und in Beschäftigung zu halten. Dabei gelte es einen einseitigen brain-drain zu verhindern, der den Fachkräftemangel in den ärmeren Mitgliedstaaten verschärfen könnte.
Einen zentralen Ansatzpunkt zur Abwendung einer handfesten Versorgungskrise sehen die Experten vor allem darin, Gesundheitsberufe und das Arbeitsumfeld in der Patientenbetreuung attraktiver zu machen. „Ein attraktives Arbeitsumfeld erleichtert nicht nur die Rekrutierung neuer Mitarbeiter und die Bindung erfahrener Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz, sondern beeinflusst auch die Leistungen und die Motivation der Arbeitskräfte positiv,“ sagte die Schweizer Gesundheitsexpertin Christiane Wiskow auf dem EHFG.
Maßnahmen zur attraktiveren Gestaltung der Arbeitsplätze müssten auch Rahmenbedingungen zur Unterstützung einer Balance zwischen Berufs- und Privatleben und zum Schutz der Gesundheit von Fachkräften umfassen.
Dabei sei es ganz wesentlich, auch darauf zu achten, dass die Qualität der Leistung den hohen Anforderungen und Erwartungen der Patienten entspricht. Der Einsatz innovativer Technologien und komplexer Verfahren erhöhe zudem den Regulierungsbedarf, betonte der britische Qualitätsexperte Dr. Edwin Borman.
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