Geschlechtsspezifische Aspekte des Gesprächs zwischen Arzt und Patient

C. Klöckner Cronauer, M. Schmid Mast
Université de Neuchâtel, Schweiz

Ziel dieses Artikels ist es, die Rolle des Geschlechts von Ärzten und Patienten bei der Kommunikation in der Arzt-Patient-Interaktion zu erörtern. Da es bisher nur wenige Forschungsergebnisse zum Einfluss des Geschlechts auf die Arzt-Patient-Interaktion speziell auf dem Gebiet der Rehabilitation oder der Behandlung chronischer Krankheiten gibt, werden vor allem Forschungsergebnisse aus der Allgemeinmedizin präsentiert. Ärztinnen kommunizieren emotionaler und weniger dominant als Ärzte. Patientinnen besprechen mehr psychosoziale Themen und geben mehr Informationen von sich preis. Ärzte und Ärztinnen geben mehr Informationen an Patientinnen und kommunizieren partnerschaftlicher mit ihnen. Patienten und Patientinnen kommunizieren partnerschaftlicher mit Ärztinnen und geben ihnen mehr psychosoziale und medizinische Informationen über sich selbst. Gleichgeschlechtliche Dyaden scheinen häufig günstiger für die Arzt-Patient-Interaktion zu sein. Gegengeschlechtliche Dyaden sind besonders schwierig, wenn eine junge Ärztin einen Patienten berät. Es lässt sich nicht kategorisch ein einziger guter Kommunikationsstil für alle Ärzte festlegen. Vielmehr müssen die vorliegenden Forschungsergebnisse in Kommunikationstrainings integriert werden, um Ärzten ein gewisses Repertoire an Kommunikationsverhalten zur Auswahl stellen zu können.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

Originalarbeit Rehabilitation 2010; 49(5): 308-314
DOI: 10.1055/s-0030-1262850
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Geschlechtsspezifische Aspekte des Gesprächs zwischen Arzt und Patient[1]
Gender-Specific Aspects of the Physician-Patient Interaction
C. Klöckner Cronauer1, M. Schmid Mast1
1 Université de Neuchâtel, Schweiz

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