Verkürzt eine frühzeitige Elektrokrampftherapie bei schweren depressiven Episoden die weitere stationäre Behandlungsdauer?

Die Elektrokrampftherapie ist eine effektive, schnell wirksame und gut verträgliche Behandlung bei depressiven Erkrankungen. Trotzdem wird sie meistens nur bei Therapieresistenz eingesetzt. Es liegen Hinweise für einen Zusammenhang zwischen raschem Wirkungseintritt und besserer Wirksamkeit einer antidepressiven Behandlung vor. In dieser Arbeit wird untersucht, ob es Hinweise dafür gibt, dass sich durch den frühzeitigen Einsatz einer EKT eine Verkürzung der weiteren stationären Behandlungsdauer erzielen lässt. In einer retrospektiven Analyse wurden die postinterventionellen stationären Behandlungszeiten und CGI-Veränderungen von 34 depressiven Patienten mit frühzeitiger EKT-Anwendung mit den Daten von 19 Patienten, die nach langer stationärer Vorbehandlung in externen Kliniken, ohne EKT-Möglichkeit, zur EKT überwiesen wurden, verglichen. Patienten, die frühzeitig eine Elektrokrampfbehandlung erhalten hatten, konnten im Schnitt 57 Tage, die überwiesenen Patienten erst 100 Tage nach der 1. EKT entlassen werden. Die CGI-Veränderungen waren in beiden Gruppen etwa gleich. Ein frühzeitiger Einsatz einer EKT verkürzt möglicherweise die stationäre Gesamtbehandlungsdauer bei depressiven Episoden.

Quelle: Thieme eJournals – Abstract

Das könnte Sie auch interessieren:

(Comments are closed)