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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
M. Glattacker, K. Heyduck, C. Meffert
Patienten haben ein starkes Informationsbedürfnis, dem eine „Standardinformation” häufig nicht gerecht wird. Um die Patienten besser zu erreichen, wird zunehmend gefordert, Patienteninformationen individuell auf die Informationsbedarfe von Patienten maßzuschneidern und dabei patientenseitige Erklärungsmodelle stärker zu berücksichtigen. Im vorliegenden Beitrag wird über die Entwicklung und Implementierung einer Intervention zur bedarfsgerechten Patienteninformation sowie über erste Ergebnisse zu deren Umsetzung berichtet.
Sowohl das Interventionskonzept als auch die Operationalisierungen der inhaltlichen Bestimmungsstücke der Intervention basieren auf dem Common-Sense-Selbstregulationsmodell (CSM). Die Intervention sieht vor, dass die Patienteninformation an den bestehenden subjektiven Krankheits- und Behandlungskonzepten der Rehabilitanden anknüpft. Hierfür werden die patientenseitigen Repräsentationen vor Rehabilitationsbeginn erfasst, per Computerprogramm automatisiert ausgewertet und in einem „Rückmeldebogen” aggregiert. Dieser wird den die Patienteninformation durchführenden Behandlern bis zur Aufnahme der Rehabilitanden zugeleitet. Sowohl das inhaltliche Vorgehen als auch organisatorische Eckpunkte der Intervention wurden mit den Behandlern vor Implementation der Intervention im Rahmen einer Machbarkeitsanalyse diskutiert. Vor Interventionsbeginn erfolgte außerdem eine Interventionsschulung. Seit August 2009 wird die Intervention in 9 Kooperationskliniken umgesetzt und evaluiert. Prozessdokumentationen liefern Anhaltspunkte für die Umsetzbarkeit der Intervention.
Sowohl die Ergebnisse zur Implementation der Intervention als auch zu deren Umsetzbarkeit sind bislang relativ ermutigend. Die Behandler attestieren den Interventionsinhalten eine hohe Relevanz und bewerten die zentralen Interventionskomponenten als überwiegend umsetzbar. Aus Sicht der Behandler profitieren die Rehabilitanden von der Intervention, und auch für die weitere Behandlungsplanung wird die Intervention als hilfreich bewertet.
Die Intervention zur bedarfsgerechten Patienteninformation stellt eine theoretisch fundierte und von den Behandlern akzeptierte Möglichkeit dar, die Patienteninformation patientenorientiert zu gestalten. Stärken und Schwächen der Intervention werden diskutiert.
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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