Sind Vergleiche im Depressions- und Somatisierungsausmaß zwischen Migranten und Deutschen möglich?

Ricarda Mewes, Oliver Christ, Winfried Rief, Elmar Brähler, Alexandra Martin, Heide Glaesmer

Zur Erfassung der psychischen Gesundheit von Migranten im Vergleich zu Deutschen sind Untersuchungen in der Allgemeinbevölkerung zentral. Für diesen Ansatz hat sich die Verwendung des Depressivitäts- und des Somatisierungsmoduls des Patient Health Questionnaire (PHQ-9, PHQ-15) bewährt. Es ist jedoch unklar, ob diese Module bei Migranten das Gleiche messen wie bei Deutschen (Messäquivalenz). Dadurch bleibt es fraglich, ob die Ergebnisse vergleichender Studien richtig interpretierbar sind. In der vorliegenden Arbeit wurden PHQ-9 und PHQ-15 anhand einer großen Stichprobe (je N=271) von Migranten und Deutschen auf Messäquivalenz überprüft. Sowohl für den PHQ-9 als auch für den PHQ-15 wurde Messäquivalenz gefunden. Mittelwertsvergleiche zwischen Migranten und Deutschen sind unter Verwendung dieser Instrumente möglich. Die Voraussetzung für die Interpretation vergleichender Daten in Bezug auf Migranten und Deutsche mit dem PHQ-9 und PHQ-15 ist gegeben. Dies ist eine gute Basis für weitergehende Studien im Bereich der Migrationsforschung.

Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

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