Berufliche Gratifikationskrisen und depressive Störungen

Johannes Siegrist

Der Beitrag gibt einen konzentrierten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Einfluss chronischer Stressbelastung am Arbeitsplatz, gemessen anhand des Modells beruflicher Gratifikationskrisen, auf das Risiko der Entwicklung depressiver Störungen. Neben Effektstärken aus prospektiven epidemiologischen Studien, die im Mittel eine Verdoppelung des relativen Erkrankungsrisikos bei entsprechender Exposition belegen, werden auch experimentelle Befunde zu möglichen psychobiologischen Bindegliedern angeführt. Angesichts vorliegender Evidenz stellt sich die Frage nach praktischen Folgerungen aus diesen Erkenntnissen für die primäre und sekundäre Prävention. Abschließend werden auf drei Ebenen konkrete Maßnahmen aus dem theoretischen Modell abgeleitet, und es wird auf die Herausforderungen hingewiesen, die sich für Unternehmen und für Therapeuten bezüglich einer optimierten beruflichen Wiedereingliederung von an Depression erkrankten Beschäftigten ergeben.

Quelle: SpringerLink – Psychotherapeut, Volume 56, Number 1

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