Psychisch kranke jugendliche und erwachsene Mütter im Vergleich

S. Kluth, K. Stern, J. Trebes and H.-J. Freyberger

In der vorliegenden Studie wurden die Daten von insgesamt 104 psychisch belasteten Müttern aus Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern im Alter von 0 Monaten bis drei Jahren berücksichtigt. Mithilfe von Fremd- und Selbstratings wurden die psychologische Symptomatik, soziale Unterstützung, elterliche Belastung und das Verhalten der Kinder erfasst. Mittelwertvergleiche wurden bei der Auswertung genutzt, um jugendliche mit erwachsenen Müttern zu vergleichen. 46,1% der Mütter sind jugendliche Mütter. Alle Mütter weisen eine Vielzahl psychologischer Probleme auf. Während erwachsene Mütter signifikant häufiger unter Affekt- und Angststörungen leiden, sind sexueller Missbrauch und Essstörungen signifikant häufiger bei jugendlichen Müttern zu finden. Jugendliche Mütter empfinden signifikant weniger soziale Unterstützung bei mehr elterlicher Belastung als die Gruppe der erwachsenen
Mütter. Die Kinder werden von beiden Subgruppen als unauffällig beschrieben. Kontakte zur Jugendhilfe oder zu Haus- beziehungsweise Kinderärzten bestehen bei über 80% der Mütter. Psychiatrische oder psychologische Hilfe hatten im Vorfeld nur 23%. Zusammenfassend
zeigen die Daten eine starke Belastung beider Gruppen. Es besteht großer Bedarf für Hilfen sowohl aus dem medizinischen als auch aus dem Jugendhilfebereich.

Quelle: SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 53, Number 11

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