Psychische Komorbidität – Eine Herausforderung in der Akutversorgung

M. Rose, I. Wahl, J. Crusius und B. Löwe

Ein großer Anteil der körperlich Kranken, die in Akutkrankenhäusern behandelt werden, leidet unter psychischen Begleiterkrankungen. Man geht davon aus, dass bis zu 30% eine klinisch relevante psychische Störung haben. Im Vordergrund stehen hier vor allem depressive Erkrankungen, Angststörungen, somatoforme Störungen und Suchterkrankungen. Psychische Komorbidität stellt dabei nicht nur eine erhebliche subjektive Belastung für die Betroffenen dar, sondern kann auch zu einem ungünstigen somatischen Krankheitsverlauf, längeren Liegezeiten und vermehrten Behandlungskosten beitragen. Trotz der Relevanz psychischer Begleiterkrankungen bleiben diese im Krankenhaus häufig unerkannt oder unbehandelt. Wo möglich, erscheint es daher sinnvoll, psychisch auffällige Patienten den psychosomatischen oder psychiatrischen Konsil- oder Liaisondiensten vorzustellen, um eine Mitbehandlung der psychischen Störung rechtzeitig initiieren zu können. Eine erfolgreiche Therapie erfordert neben psychotherapeutisch erfahrenen Ärzten vor allem eine enge interdisziplinäre Abstimmung zwischen den Fachabteilungen.

Quelle: SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 54, Number 1

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