Lebensstiländerungen zur Förderung der kardiovaskulären Gesundheit in Deutschland und Schweden

C. Meyer, E. Göpel, J. Siegrist, C. Heiss, M. Kelm und T. Rassaf
Die Zunahme chronischer Erkrankungen in Europa, die durch angemessene Verhaltensweisen minimiert werden könnte, erfordert die konsequente Umsetzung evidenzbasierter Präventionsempfehlungen. Die Präventionsstrategien innerhalb der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union unterscheiden sich jedoch aufgrund der unterschiedlichen Gesundheitssysteme zum Teil enorm. Schwedischen Gesundheitsförderungskonzepten wurde in diesem Zusammenhang wiederholt Modellcharakter zugesprochen. Vor dem Hintergrund der epidemiologischen Bedeutung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfolgte in der vorliegenden explorativen Interviewstudie ein Vergleich zwischen Verhaltensmodifikationsprogrammen in Deutschland und Schweden. In der qualitativen Datenanalyse zeigt sich, dass in der Betreuung von Hochrisikogruppen für kardiovaskuläre Ereignisse zunehmend aus verschiedenen Verhaltensebenen (Nikotinkonsum, körperliche Aktivität, Ernährung, psychosoziale Faktoren) resultierende Risiko- sowie Protektivfaktoren Berücksichtigung finden. Zur Bewältigung dieser Herausforderung findet vorrangig die individuelle Verhaltensprävention Anwendung. Diese wird insbesondere in Schweden zunehmend durch verhältnispräventive Ansätze ergänzt. Da betroffene Menschen zunehmend ambulant versorgt werden, ist eine systematische Vernetzung der einzelnen Gesundheitsexperten erforderlich. Das Modell des gesundheitsfördernden Krankenhauses bildet in diesem Zusammenhang eine Schnittstelle zwischen verschiedenen Akteuren des Gesundheitswesens, die es gilt zu nutzen, um synergistische Effekte der Verhaltens- und Verhältnisprävention zu erzielen.

Quelle: SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 54, Number 2

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