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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
P. Warschburger
Adipositas rein auf die medizinische Problematik zu reduzieren wird der Komplexität des Störungsbildes nicht gerecht. Im Mittelpunkt stehen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen weniger die aktuellen und zukünftigen körperlichen Gesundheitsbeeinträchtigungen, sondern die psychosozialen Aspekte der Adipositas. Gerade das hohe Maß an Stigmatisierung trägt wesentlich zur psychosozialen Belastung der Betroffenen bei. Einschränkungen der Lebensqualität, aber auch erhöhte Prävalenzen von psychischen Störungen werden bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen berichtet. Im Sinne eines psychosozialen Teufelskreises nehmen diese wiederum Einfluss auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten und somit auf zentrale Stellgrößen von Gewichtskontrollmaßnahmen. Daher haben sich in der Therapie komplexe multimodale Programme, die diesen Zusammenhängen Rechnung tragen, längst etabliert. Zahlreiche Studien unterstreichen die Wirksamkeit von Lebensstilprogrammen mit moderaten Gewichtsverlusten. Elterneinbezug und Vermittlung von Verhaltensstrategien sind mit besseren Ergebnissen verbunden. Zukünftige Studien sollten verschiedene psychosoziale Outcomes einbeziehen und sich der Frage nach den psychosozialen Prädiktoren für kurz- und langfristige Behandlungseffekte widmen.
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