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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
F. Krummenauer, B. Konrad, K. Prate, R. Funk, K.-P. Günther, U. Ettrich
In einer randomisierten klinischen Studie sollte geprüft werden, ob die Matrix/Rhythmus-Therapie (MR) zur rhythmischen Muskel- und Bindegewebslockerung (8-12 Hz) in Kombination mit einer zweiwöchigen stationären multimodalen Schmerztherapie bei Patienten mit chronischen spezifischen lumbalen Rückenschmerzen und gleichzeitig Röntgen- und/oder MR-morphologisch nachgewiesenen degenerativen Veränderungen der Lendenwirbelsäule eine höhere Wirksamkeit zeigt als die alleinige multimodale Schmerztherapie.
Es wurden 73 Patienten randomisiert einer Kombination aus stationärer multimodaler Schmerztherapie und MR-Therapie versus einer multimodalen Schmerztherapie in Kombination mit sensomotorischer Anregung mittels eines Igelballs zugeordnet. Als Einschlusskriterium zeigten alle Patienten lumbale Rückenschmerzen mit nachgewiesenen morphologischen degenerativen Veränderungen. In einer 12-tägigen stationären multimodalen Schmerztherapie wurden bei 37 Patienten fünf Sitzungen der MR-Therapie integriert, weiteren 36 Patienten wurden als Vergleichs-Intervention fünf Therapien mit einem Igelball (IB) zur Anregung der Sensomotorik verabreicht. Bei stationärer Aufnahme, bei Entlassung sowie drei Monate danach wurde der Patienten-bezogene Nutzen mittels Fragebögen quantifiziert und als primärer klinischer Endpunkt der Untersuchung der dreimonatige Verlauf im Oswestry-Index [%] (Oswestry Low Back Pain Disability Questionnaire) festgelegt. Die Stichproben zeigten ein medianes Alter von 57 Jahren (IB) gegenüber 54 Jahren (MR); die Anteile weiblicher Patienten betrugen 47% bzw. 49%. Ein Chronifizierungsstadium III nach Gerbershagen zeigten 33% (IB) vs. 27% (MR) der Studienteilnehmer.
Die zusätzlich zur multimodalen Schmerztherapie einer Sensomotorikanregung unterzogenen Patienten berichteten bei stationärer Aufnahme einen medianen Oswestry-Index von 54%, bei Entlassung von 63% und beim dreimonatigen Recall von 61%. Die zusätzlich zur multimodalen Schmerztherapie der MR-Therapie unterzogenen Patienten berichteten entsprechende mediane Oswestry-Indices von 64%, 67% und 71%. Im Median zeigten sich in den Stichproben dreimonatige Anstiege um 4% (Wilcoxon p=0,469).
Bei Anwendung in Kombination mit einer multimodalen Schmerztherapie konnte in dieser Untersuchung kein klinisch relevanter oder statistisch signifikanter Mehrnutzen der Matrix/Rhythmus-Therapie bei Patienten mit chronischen spezifischen Rückenschmerzen mit gesicherten morphologischen degenerativen Veränderungen belegt werden. Inwieweit bei nicht-chronifizierten Patienten, insbesondere beim akuten funktionellen unspezifischen Rückenschmerz ohne morphologisches Korrelat, ein Nutzen der Matrix/Rhythmus-Therapie existiert, müssen weitergehende randomisierte Studien klären.
Quelle: Thieme eJournals – Abstract
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