Wer benötigt präventive Hilfen – wen erreichen wir?

Jan Pauschardt, Sylvia Dorothee Eimecke, Fritz Mattejat
Die hohe Prävalenz introversiver Störungen (Angst und Depression) bei Kindern erfordert die Implementierung effektiver Präventionsprogramme. Über die Forschung zur Wirksamkeit einzelner Programme hinaus bedarf es insbesondere auch Studien zur Optimierung von Verbreitung, Durchführung und Implementierung solcher Maßnahmen. Das Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich zweier Strategien zur Rekrutierung von Teilnehmern für ein kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgerichtetes Programm, das sich an 8–12-jährige Kinder mit subklinischen Angst- und depressiven Symptomen richtete. Die erste Strategie beinhaltete verschiedene lokale Werbemaßnahmen für das Kursangebot, auf die sich die Eltern selbstständig anmelden konnten; die zweite Rekrutierungsmaßnahme erfolgte im Rahmen einer epidemiologischen Erhebung an 11 Regelschulen. Hier wurde den Eltern, deren Kinder erhöhte introversive Symptome aufwiesen, das Präventionsangebot unterbreitet. Während sich der erste Zugang projektbezogen als effektiv erwies, waren die Ergebnisse der Rekrutierung über die Schulen ausgesprochen schwach. Die beiden Stichproben werden hinsichtlich Teilnahmequoten, Verlauf der Rekrutierung, Lebensqualität, psychischer Belastung sowie soziodemographischer Variablen explorativ verglichen. Der Bedarf an systematischen Rekrutierungsstudien wird betont.

Quelle: PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

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