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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
J. Loss und M. Leitzmann
Der vorliegende Beitrag soll eine strukturierte Übersicht darüber geben, wie die Lebensverhältnisse auf verschiedenen Ebenen so gestaltet werden können, dass sie einer Entwicklung von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter vorbeugen können, und welche Instanzen hier verantwortlich sind. Gleichzeitig sollen Prozess- und Ergebnisparameter dieser verhältnispräventiven Ansätze beleuchtet werden. Die Verhältnisprävention beschäftigt sich mit den sozialen und materiellen Rahmenbedingungen des alltäglichen Lebensumfeldes, da diese einen entscheidenden Einfluss auf das Gesundheitsverhalten haben. Verhältnisorientierten Maßnahmen wird in der Adipositasprävention bei Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle zugeschrieben. Sie können auf verschiedenen Ebenen (Schulen, Gemeinden) ansetzen. Ein Schwerpunkt sollte hier darauf liegen, den Zugang zu gesunder Ernährung und zu Bewegungsmöglichkeiten zu erleichtern. Dies kann zum Beispiel durch die Ausweitung gesunder Verpflegungsangebote in Schulen, Gaststätten und Lebensmittelhandwerk sowie durch eine Vergünstigung gesunder Produkte umgesetzt werden. Bewegung kann durch Schaffung attraktiver Spiel- und Bewegungsräume in Schulen und Gemeinden, den Ausbau fußgängerfreundlicher Wegenetze sowie über Ansätze zu „aktiven Schulwegen“ gefördert werden. Auf überregionaler Ebene können gesetzliche Regelungen, zum Beispiel zur Gemeinschaftsverpflegung oder Fernsehwerbung, die Verhältnisprävention unterstützen. Die Umsetzung verhältnispräventiver Maßnahmen ist komplex, da viele Akteure unterschiedlicher Sektoren eingebunden werden müssen. Nicht zuletzt deshalb ist die Verhältnisprävention im Bereich Ernährung und Bewegung bislang unterrepräsentiert.
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