Psychiatrie-Gesell­schaft prognostiziert steigenden Bedarf an Antidepressiva

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) hat die Kritik der AOK Rheinland/Hamburg an steigenden Verordnungszahlen von Antidepressiva als „rein ökonomisch motiviert“ zurückgewiesen. Zuvor hatte die Kasse dazu aufgerufen, Psychopharmaka „sorgsamer und in geringerer Menge“ zu verordnen.
„Dadurch wird psychischen Erkrankungen und hier besonders depressiven Störungen, einmal mehr der Status von Befindlichkeitsstörungen zugeschrieben, die einer medikamentösen Therapie oftmals nicht bedürfen“, monierte Gerhard Gründer, Leiter des DGPPN-Referats Psychopharmakologie.
Dabei sei gerade bei schweren Depressionen eine medikamentöse Therapie unverzichtbar. „Ich frage mich, wann eine große Krankenkasse zuletzt den Nutzen einer medikamentösen Therapie bei einer ernsthaften somatischen Erkrankung so deutlich infrage gestellt hat“, kritisierte der Experte.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt: Nachrichten „Psychiatrie-Gesellschaft prognostiziert steigenden Bedarf an Antidepressiva“

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