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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
M. Streibelt, R. Buschmann-Steinhage
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) ist eine spezifische Form der medizinischen Rehabilitation, die mittlerweile gut erforscht ist. Ihr zusätzlicher Nutzen bei Patienten mit besonderen beruflichen Problemlagen (BBPL) konnte indikationsübergreifend belegt werden. Trotzdem wurden bislang nur vereinzelt entsprechende Klinikkonzepte entwickelt. Die Gründe hierfür sind vielfältig, insbesondere ist jedoch eine bislang fehlende Konkretisierung der MBOR zu konstatieren. Die Entwicklung eines MBOR-Anforderungsprofils zur Definition der inhaltlichen und strukturellen Ausgestaltung der MBOR aus der Perspektive der Deutschen Rentenversicherung (DRV) ist deshalb ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem evidenzbasierten bedarfsadäquaten Rehabilitationsmanagement. Der Beitrag stellt ein solches Anforderungsprofil – vorerst fokussiert auf somatische Indikationen – vor.Das Anforderungsprofil wurde in einer DRV-internen Expertengruppe entwickelt und in einem ausführlichen Diskussionsprozess innerhalb der Deutschen Rentenversicherung überarbeitet. Mit der Entwicklung verbunden war eine Strategie der Verbreitung berufsbezogener Konzepte in der medizinischen Rehabilitation.
MBOR wird a) als konkrete berufsbezogene Ausgestaltung therapeutischer Maßnahmen selbst sowie b) als durchgängige „Philosophie” im Denken und Handeln der beteiligten Akteure definiert. Es werden 3 Abstufungen in der MBOR unterschieden: Während MBOR-Basismaßnahmen (Stufe A) für alle Rehabilitanden der Rentenversicherung in allen Einrichtungen erbracht werden, sind MBOR-Kernmaßnahmen (Stufe B) und spezifische MBOR-Maßnahmen (Stufe C) explizit auf besonders definierte Subgruppen konzentriert. Im Anforderungsprofil werden die relevanten diagnostischen und therapeutischen berufsbezogenen Maßnahmen diesen Stufen zugeordnet und hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung beschrieben. Die 3 zentralen MBOR-Kernmaßnahmen „Berufsbezogene psycho-edukative Gruppen”, „interne Belastungserprobung MBOR” sowie „Arbeitsplatztraining” werden im Beitrag vorgestellt.
Die entscheidende Leistung des MBOR-Anforderungsprofils ist die Konkretisierung der bislang oft recht allgemein formulierten Anforderungen an die MBOR durch die Deutsche Rentenversicherung. In der aktuell laufenden Pilotstudie „MBOR-Management” wird die Machbarkeit der MBOR in der Reha-Praxis getestet. Die daraus erarbeiteten Empfehlungen bieten die Basis für eine flächendeckende Umsetzung der MBOR unabhängig von Setting und Indikationsbereich.
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