Soziale Lebenssituation und Gesundheit von Müttern in Deutschland – Ergebnisse einer Bevölkerungsstudie

S. Sperlich, S. Arnhold-Kerri und S. Geyer
Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht die Frage, welche sozialen und familiären Lebensbedingungen mit erhöhten gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Müttern verbunden sind. Anhand einer für die Merkmale Bundesland, Schulbildung, Erziehungsstatus, Alter der Mutter und Kinderzahl repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (n=3129) wurden dazu körperliche und Allgemeinbeschwerden, Angst und Depressivität sowie die subjektive Gesundheit von Frauen mit minderjährigen Kindern untersucht. Die Analysen ergaben, dass 27% der Mütter Beeinträchtigungen im körperlichen und Allgemeinbefinden, 21% erhöhte Angst- und 22% erhöhte Depressivitätswerte aufwiesen. Gut 6% schätzten ihren Gesundheitszustand als (sehr) schlecht ein. Insbesondere Ein-Elternschaft, Arbeitslosigkeit, die alleinige Verantwortung für die Haus- und Familienarbeit sowie ein geringes Einkommen und geringe Schulbildung konnten als Risikofaktoren für die psychische und körperliche Gesundheit identifiziert werden. Die Befunde verdeutlichen, dass die Lebensphase der Familiengründung und Kindererziehung für spezifische Frauengruppen mit erhöhten Gesundheitsrisiken verbunden ist. Sie verweisen auf die Relevanz einer lebensphasensensiblen Analyse gesundheitlicher Ungleichheit unter Einbeziehung lebenslaufspezifischer Stressoren.

SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 54, Number 6

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