Psychosoziale Belastungen von Bahnpendlern – Und was soll man tun?

Steffen Häfner, Heidrun Rapp und Horst Kächele
Die stetige Zunahme von Fernpendlern in unserer mobilen Gesellschaft wirft die Frage nach den Auswirkungen, insbesondere den psychischen Folgen und der Lebensqualität der Fernpendler auf. In einer Untersuchung an 407 Bahnpendlern an den Hauptbahnhöfen in Stuttgart und Ulm wurde der Frage nachgegangen, an welchen psychischen und somatischen Beschwerden Pendler leiden und inwieweit sie trotz der hohen zeitlichen Belastung in der Lage sind, psychosoziale Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Dabei zeigte sich, dass insbesondere der Preis für langes Pendeln hoch ist. Es überschritten 31,3% der männlichen und 37,3% der weiblichen Pendler im Fragebogen zum Ergebnis von Psychotherapie (EB 45.2) den „Cut-off“-Wert für psychische Störung. Der hohen Prävalenz psychischer Störungen steht ein wenig ausgeprägtes bzw. inadäquates Inanspruchnahmeverhalten gegenüber, sodass bei beruflichem Pendeln von einer erheblichen Unter- bzw. Fehlversorgung ausgegangen werden muss.

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