Scham, Schuld und soziale Angst bei Adipositas mit „Binge-Eating“-Störung

Christina Albohn-Kühne, Winfried Rief
Die „Binge-Eating-Störung“ (binge-eating disorder [BED]) ist die am häufigsten vorkommende Essstörung bei Menschen mit Adipositas. Ziel der aktuellen Studie war es, an 89 adipösen Probanden mit und ohne Diagnose einer BED störungsspezifische Emotionen von Scham und Schuld, das Selbstwertgefühl sowie das Auftreten sozialer Angst zu erfassen. Die Ergebnisse zeigten, dass adipöse Probanden mit BED über einen niedrigeren Selbstwert verfügten und insgesamt mehr störungsspezifische Scham- und Schuldgefühle erlebten als adipöse Probanden ohne BED, mit Ausnahme des körper- und gewichtsbezogenen Schamerlebens. Wie erwartet konnte der Selbstwert als signifikanter Prädiktor für Schamgefühle identifiziert werden. Des Weiteren waren die adipösen Probanden mit BED stärker vom Auftreten einer sozialen Phobie betroffen. Die Ergebnisse heben die Notwendigkeit hervor, Erfahrungen mit Scham- und Schuldgefühlen und die Bedeutung sozialphobischer Ängste in der Prävention und Therapie von Adipositas zu berücksichtigen.

Thieme eJournals – Abstract

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