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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Andrea G. Ludolph, Paul L. Plener
Die Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist die häufigste neuropsychiatrische Störung des Kindesalters und besteht bei ca. zwei Drittel der Betroffenen auch noch in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter fort. Im Kindes- und frühen Jugendalter macht sich oft neben der motorischen Hyperaktivität auch eine gewisse Ungeschicklichkeit („clumsiness”, Syndrom des ungeschickten Kindes) bemerkbar, die in schwerer ausgeprägten Fällen bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben und gerade bei Patienten mit ADHS zu einem verminderten Selbstwertgefühl beitragen kann. Gleichzeitig ist ein bislang vernachlässigtes Problem der Zusammenhang zwischen Adipositas und ADHS-Symptomatik im Erwachsenenalter. Erwachsene mit ADHS leiden signifikant häufiger unter Übergewicht.
Sportliche Aktivitäten, zu Anfang evtl. auch eine gezielte Physiotherapie, die die motorischen Fähigkeiten fördert, können auch für Erwachsene mit ADHS ein sehr wichtiger Therapiebaustein sein. Insbesondere körperliche Betätigung in Gruppen erscheint empfehlenswert. Während es für andere Störungsbilder wie Depression und Schizophrenie mittlerweile Studien gibt, die den positiven Effekt von körperlicher Betätigung auch auf die neuropsychiatrische Symptomatik zeigen, fehlen solche Nachweise für die Behandlung der ADHS im Erwachsenenalter. Man kann nur aus den Studien im Kindesalter und aus den Daten über andere Störungsbilder im Erwachsenenalter postulieren, dass hier ein möglicherweise sehr effektiver, kostengünstiger und nebenwirkungsarmer Baustein in der Behandlung der ADHS im Erwachsenenalter wenig Beachtung findet.
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