Verhaltensbezogene Bewegungstherapie – Bindung an einen körperlich aktiven Lebensstil

W. Geidl, J. Hofmann, W. Göhner, G. Sudeck, K. Pfeifer
Hintergrund: Zentrales Ziel der Bewegungstherapie in der Rehabilitation ist die Hinführung zu einem körperlich aktiven Lebensstil. Bisher dominieren in der Bewegungstherapie funktionsorientierte Ansätze, die nur bedingt eine langfristige Änderung des Bewegungsverhaltens unterstützen. Demgegenüber werden verhaltensbezogene Aspekte selten in bewegungstherapeutische Interventionen integriert.
Ziel: Aufbauend auf einer systematischen Reflektion psychologischer Theorien des Gesundheitsverhaltens sollen effektive Methoden und Inhalte speziell für eine verhaltensbezogene Bewegungstherapie (VBT) abgeleitet werden, die sich auf die Bindung an körperlich-sportliche Aktivität richten.
Konzeptionell-methodisches Vorgehen: Ausgangspunkt bildet eine theoriegeleitete Bestimmung indviduumsbezogener Verhaltensdeterminanten körperlich-sportlicher Aktivitäten. Anschließend erfolgt die Identifikation von Interventionstechniken zu deren Beeinflussung. Die Wirksamkeit der Techniken wird anhand ihres Effektes auf die Steigerung der körperlichen Aktivitäten bewertet. Hierfür wird die vorhandene Evidenz auf Basis internationaler Übersichtsarbeiten sowie Kontrollgruppenstudien aus dem deutschen Rehabilitationssetting zusammengefasst. Abschließend werden Empfehlungen zur Gestaltung einer VBT abgeleitet.
Ergebnisse: Insgesamt konnten für die VBT 28 Techniken zur Förderung körperlich-sportlicher Aktivität identifiziert werden. Effektiv ist insbesondere die Anwendung von Selbstbeobachtung (z. B. Bewegungstagebücher) in verschiedenen Kombinationen mit weiteren Techniken, wie z. B. Vertragsvereinbarungen, Feedback, Belohnung, Generierung vielfältiger Bewegungserfahrungen, Handlungs- und Bewältigungsplanung.
Diskussion: Die Integration von verhaltensbezogenen Interventionstechniken in die Bewegungstherapie stellt einen vielversprechenden Weg zur Initiierung eines körperlich aktiven Lebensstils dar.

Thieme eJournals – Abstract

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