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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Jan Witthöft, Michael Hofmann, Franz Petermann
Verkehrsunfälle (oder Unfälle im Straßenverkehr) gehören zu den häufigsten Todesursachen bei jungen Erwachsenen. Eine Vielzahl von Unfällen wird mit aggressivem Fahrverhalten in Verbindung gebracht. In Deutschland darf seit kurzem bei Verdacht auf ein erhöhtes Aggressionspotential eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet werden, die einen Entzug des Führerscheins zur Folge haben kann. Das Vorgehen basiert auf der Annahme, dass allgemein aggressive Personen ein erhöhtes Risiko aufweisen, problematisches Fahrverhalten im Straßenverkehr zu zeigen. Mit einer umfangreichen Literatursuche wurden klinische und nichtklinische Studien identifiziert, die die Zusammenhänge von aggressivem Verhalten und problematischem Fahrverhalten untersuchen. Zusätzlich zu den entsprechenden Befunden werden Ergebnisse zu weiteren bedeutsamen Merkmalen (Ärger, Impulsivität und Sensation Seeking) dargestellt. Insgesamt kann die Annahme bestätigt werden, dass aggressive Personen häufiger zu einem problematischen Fahrverhalten neigen. Die Zusammenhänge können insbesondere bei jungen Männern als gesichert gelten. Es wird eine pragmatische Differenzierung in vorwiegend proaktiv und reaktiv aggressive Fahrer vorgeschlagen. Abschließend werden Grenzen, Einschränkungen und die Dringlichkeit von Präventions- und Interventionsmaßnahmen aufgezeigt.
PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag
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