Gender- und geschlechtsspezifische Aspekte in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Forschung: eine bibliometrische Analyse

Katarina Stengler, Heide Glaesmer, Sandra Dietrich
Inwiefern spiegeln sich geschlechtsspezifische Aspekte in der aktuellen psychiatrisch-psychotherapeutischen Forschung in Deutschland wider? Analyse aller in den Jahren 2009 und 2010 in den Zeitschriften Psychotherapeut, Psychiatrische Praxis sowie Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie erschienenen Originalarbeiten. In 16 der 191 Originalarbeiten wurden geschlechtsspezifische Fragestellungen als primärer Forschungsgegenstand untersucht. Nur 3 davon befassten sich mit einer geschlechtsspezifischen/Gender-Analyse in die beide Geschlechter einbezogen wurden. Während insgesamt die Zahl der Erstautoren und Erst­autorinnen nahezu gleich war, wurden mehr als 2 Drittel (69%) der Arbeiten mit geschlechtspezifischem Forschungsgegenstand von Frauen in Erstautorenschaft publiziert. In nur einem Viertel (25%) aller Originalarbeiten wurde das Geschlecht als soziodemographische Variable in die Auswertung einbezogen. Die Betrachtung beider Geschlechter und ihrer Spezifika erweist sich dabei sowohl für die Pa­tienten- als auch für die professionelle Ebene der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung und Forschung als notwendig.

PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag

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