Was erzählen Hausärzte über ihre Patienten, bei denen sie eine vorliegende Depression nicht diagnostiziert haben? Eine qualitative Studie

Marieke Pilars de Pilar, Heinz-Harald Abholz, Nicole Becker, Martin Sielk
Wie sehen Hausärzte Patienten mit einer Depression (nach PHQ-9), die sie nicht als depressiv erkannt haben? Welche Krankheitskonzepte werden damit deutlich?
21 Narrative Interviews zu Patienten mit Depression, die in einer Screeningstudie vom Hausarzt (n = 18) übersehen wurden und im Interview ihm auch nicht als solche identifiziert wurden.
Bei der Mehrzahl der Patienten mit übersehener Diagnose wird das Vorliegen eines psychischen Problems von den Hausärzten erkannt. Die dennoch vorhandenen „übersehenen Fälle” resultieren aus der allgemeinmedizinischen Arbeitsweise: Diagnosestellung erst im Verlauf und nur kontextual; Fokus auf Beeinträchtigung, nicht Diagnose; therapeutische Konsequenz vor Diagnose; Angst vor Stigmatisierung; hohe Toleranz bei „Abweichungen” bzw. weites Bild von Normalität.
Wissen um unterschiedliche Konzeptionalisierungen bei Psychiatern und Allgemeinmedizinern muss Teil von Kooperation werden.

Wissen um unterschiedliche Konzeptionalisierungen bei Psychiatern und Allgemeinmedizinern muss Teil von Kooperation werden.

Thieme eJournals – Abstract

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