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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
S. Neuderth, M. Saupe-Heide, U. Brückner, B. Gross, N. Wenderoth, H. Vogel
Visitationen sind eine bewährte Methode der externen Qualitätssicherung. In den von der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) federführend belegten Rehabilitationseinrichtungen werden seit Jahren Visitationen durchgeführt, wobei das Procedere der Vor-Ort-Besuche regelmäßig weiterentwickelt und zunehmend standardisiert wurde. Ziel der Visitationen durch die DRV Bund ist zum einen die Sicherstellung der Einhaltung definierter Qualitätsstandards, zum anderen der Austausch von Erwartungen im Gespräch mit den Leitungen der Einrichtungen und die Beratung der Einrichtungen. Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Visitationsverfahrens für Rehabilitationseinrichtungen der Deutschen Rentenversicherung Bund wurde das Projekt „Visit II” initiiert, in welchem die Erwartungen und Sichtweisen von verschiedenen Nutzergruppen des Verfahrens gezielt erfasst, bewertet und in die Überarbeitung der Materialien (Dokumentationsbogen und Manual) einbezogen werden konnten. Im Rahmen von schriftlichen Befragungen („Nutzungsanalyseverfahren”) und Telefoninterviews wurden Rückmeldungen von Verwaltungsleitern und Chefärzten aus den im Jahr 2008 visitierten Kliniken hinsichtlich der Bewertung des Verfahrens gesammelt. Das Nutzungsanalyseverfahren wurde dabei hinsichtlich seiner methodischen Güte überprüft. Darüber hinaus wurden die für die Klinikzuweisung zuständigen Ärzte im Sozialmedizinischen Dienst der Deutschen Rentenversicherung Bund hinsichtlich des Überarbeitungsbedarfs des Visitationsverfahrens befragt. Die Befragungen wurden durch Expertenrunden mit Visitoren ergänzt. Die Nutzerbefragung als Teil der formativen Evaluation des Visitationsverfahrens der DRV Bund erbrachte positive Rückmeldungen über die Verwendbarkeit und Akzeptanz sowohl des Nutzungsanalyseverfahrens als auch der Visitationen. Wichtiger als die quantitativen Bewertungen, bei deren Interpretation man eine soziale Erwünschtheit bei der Beantwortung nicht ausschließen kann, erscheinen die zahlreichen inhaltlichen Anregungen zur Überarbeitung der Visitationsunterlagen (bestehend aus Dokumentationsbogen und Manual), die vielfach umgesetzt werden konnten. Der Dokumentationsbogen wurde um aktuelle rehabilitationswissenschaftlich begründete Themen ergänzt (z. B. arbeits- und berufsbezogene Leistungen) und um weniger relevante Items gekürzt. Das Manual (Somatik) wurde grundlegend überarbeitet. Die transparente Darlegung der Visitationsprozesse und -kriterien erweist sich einerseits als wertvolle Grundlage zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Kosten-/Leistungsträgern und Vertragseinrichtungen. Sie bietet andererseits auch die Basis, um unter systematischer Einbeziehung der Rückmeldungen aller Beteiligten ein derart komplexes Verfahren kontinuierlich weiterzuentwickeln.
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