Verhaltenstherapeutische Ansätze bei dissoziativen Anfällen

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Kathlen Priebe, Meike Müller-Engelmann, Regina Steil
Dissoziative Anfälle stellen eine besondere Herausforderung für die Behandler dar. Bis zur adäquaten Diagnosestellung vergehen meist mehrere Jahre und auch danach ist der Verlauf mit einer Remissionsrate von ca. 30 % eher ungünstig. Neben traumatischen Erfahrungen und Belastungen spielen Mechanismen der klassischen und operanten Konditionierung ätiopathogenetisch eine Rolle. Psychotherapie gilt zwar als Behandlungsmethode der Wahl, doch evidenzbasierte Aussagen sind aufgrund der geringen Datenlage nur eingeschränkt möglich. Die wenigen vorliegenden Studien, darunter auch eine randomisiert-kontrollierte Studie, sprechen für die Wirksamkeit kognitiv-behavioraler Methoden. Der Artikel gibt einen Überblick über verhaltenstherapeutische Konzepte der Entstehung und Aufrechterhaltung, Datenlage und Interventionen. Die empfohlene Behandlung der Anfälle beinhaltet, neben Psychoedukation und der Arbeit an der Veränderungsmotivation, die Durchführung von Verhaltensanalysen, ein stringentes Kontingenzmanagement, in das auch die Angehörigen eingebunden werden, die Vermittlung antidissoziativer Fertigkeiten, ein Training der Emotionsregulation sowie, falls notwendig, eine traumafokussierende Therapie.

Thieme eJournals – Abstract

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