Warum rauchen Mütter?

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S. Sperlich, K. Illiger und S. Geyer
Analyse des Einflusses der Lebenslage und psychischer Faktoren auf den Tabakkonsum von Müttern minderjähriger Kinder.
Im vorliegenden Beitrag wird auf der Datenbasis einer Bevölkerungsstudie mit Müttern minderjähriger Kinder der Einfluss lebenslagenbezogener und psychischer Faktoren auf den mütterlichen Rauchstatus
untersucht.

Signifikante Unterschiede im Tabakkonsum wurden mittels Pearson’s χ2 bestimmt. Die relative Bedeutung der einzelnen Einflussfaktoren wurde im Rahmen multinominaler logistischer Regressionsrechnung analysiert. 30,0% der Mütter gaben an, täglich zu rauchen, knapp 11% waren Starkraucherinnen ( ≥ 20 Zigaretten/Tag). Vor allem eine geringe Schulbildung, aber auch
Vollzeiterwerbstätigkeit, finanzielle Benachteiligung, Konflikte mit dem (Ex-)Partner, berufliche Belastungen und Ein-Elternschaft erhöhten das Risiko des täglichen Tabakkonsums. Belastungen im Haushalt und die Versorgung eines kleinen Kindes ( ≤ 2 Jahre) waren hingegen mit einem geringeren Risiko verbunden. Bei den psychischen Faktoren konnten vor allem negative Stressbewältigungsstrategien, aber auch Depressivität als bedeutsame Einflussfaktoren identifiziert
werden. Entgegen den Erwartungen war das Vorliegen positiver Stressbewältigungsstrategien nicht mit einem geringeren, sondern einem höheren Tabakkonsum assoziiert. Die Befunde legen nahe, dass dem mütterlichen Rauchverhalten multiple Ursachen zugrunde liegen, sodass bei Interventionsmaßnahmen sowohl die aktuelle Lebenslage als auch lebensgeschichtlich erworbene psychische Faktoren zu berücksichtigen sind.

SpringerLink – Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, Volume 54, Number 11

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