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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Sören Schmidt, Elmar Brähler, Franz Petermann, Ute Koglin
ADHS ist eine Lebensspannenerkrankung, die zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag des Betroffenen führt und häufig mit komorbiden Störungen einhergeht. Die Ausprägung der Symptome variiert altersgruppenspezifisch und gerade der Übergang vom Jugend- in das Erwachsenenalter gilt als besonders sensible Phase. Um das Ausmaß komorbider Störungen bei ADHS zu untersuchen, wurden, basierend auf einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe, N = 328 Jugendliche und junge Erwachsene in drei unterschiedliche Altersgruppen (14–17 Jahre; 18–21 Jahre; 22–25 Jahre) eingeteilt. Mittels zweifaktorieller multivariater Ko-Varianzanalysen wurde der Einfluss von Altersgruppenzugehörigkeit und ADHS-Ausprägung auf das Ausmaß psychischer Belastung ermittelt. Es tritt ein signifikanter Haupteffekt für den Faktor ADHS auf, nicht aber für Altersgruppe oder die Interaktion beider Faktoren auf. Auf Skalenebene wird deutlich, dass ADHS einen stabilen negativen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit in allen Altersgruppen ausübt und eine Interaktion zwischen dem Alter und ADHS, bezogen auf soziale Unterstützung und der Lebenszufriedenheit, besteht. Die Ergebnisse weisen auf eine altersinvariante stabile Beeinträchtigung durch ADHS hin. Dabei lässt sich zwar feststellen, dass sich die Ausprägungen für soziale Unterstützung und Lebenszufriedenheit im Gruppenvergleich annähern, die ADHS-Betroffenen aber eine deutlich höhere Belastung angeben als Nicht-Betroffene. Dies hat Einfluss auf die therapeutische Unterstützung und unterstreicht die Notwendigkeit, den Fokus – neben der symptomatologischen Behandlung – auch auf weitere psychische Belastungsfaktoren zu legen.
PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag
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