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Klinische Psychologie in der medizinischen Rehabilitation
Mario Pfammatter, Wolfgang Tschacher
Psychotherapie wirkt. Wie, ist weitgehend unklar. Vor dem Hintergrund der Kontroverse über die unterschiedliche Wirksamkeit verschiedener Psychotherapieansätze haben sich zwei gegensätzliche Vorstellungen darüber entwickelt, was Psychotherapie wirksam macht: Vertreter der Sichtweise, dass zwischen verschiedenen Psychotherapierichtungen nur geringe Wirkunterschiede bestehen, führen die Wirksamkeit von Psychotherapie auf allgemeine Wirkfaktoren zurück. Befürworter empirisch fundierter Psychotherapieansätze gehen dagegen von verfahren- oder störungsspezifischen Wirkfaktoren aus. Mit dem Wirkfaktorenbegriff sowie der dichotomen Gegenüberstellung der zwei Arten von Wirkfaktoren sind jedoch eine Reihe terminologischer und konzeptueller Schwierigkeiten verbunden: Es liegt keine klare und einheitliche Definition des Wirkfaktorenbegriffs vor; Wirkfaktoren können außerdem verschiedensten Ebenen des Therapieprozesses zugeordnet werden. Die begrifflichen Unklarheiten, das Ebenenproblem sowie die Befundlage stellen die Dichotomie in Frage. Konzeptuell angemessener erscheint eine Perspektive, die spezifische und allgemeine Wirkfaktoren in ihrer synergistischen Wirkung sowie ihrem Zusammenspiel mit Störungsparametern und individuellen Patientenmerkmalen betrachtet.
PsyCONTENT – Zeitschriftenbeitrag
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